Estland, der nördlichste Staat des Baltikums, ist mit
seiner Fläche von reichlich 45.000 Quadratkilometern etwas
kleiner als das Bundesland Niedersachsen. Im Norden und Westen grenzt
Estland an die Ostsee,
in der etwa 1.500 Inseln unterschiedlichster Größe dem
Festland vorgelagert sind. Nachbarstaaten sind Lettland
und Russland, jedoch lehnen sich die Beziehungen und die Kultur
des EU-Mitgliedstaates Estlands eher an das jenseits der Ostsee
liegende Finnland
an.
Fast die Hälfte des Landes ist von endlosen Wäldern
bedeckt, daneben kennzeichnen zahlreiche miteinander verbundene
Seen und Moorlandschaften die Naturreservate und Nationalparks von
Estland. Die geringe Einwohnerzahl von 1,35 Millionen, von denen
ein knappes Drittel die Hauptstadt Tallinn bevölkert,
ist mit dafür verantwortlich, dass Ursprünglichkeit und
Abgeschiedenheit die Natur des Landes kennzeichnen, woraus sich
seine Bedeutung in touristischer Hinsicht vor allem für Wander-
und Naturfreunde ergibt.
Zuvor jedoch soll die Aufmerksamkeit einigen Städten gelten,
von denen Tallin als anerkanntes Zentrum des Landes mit einem mittelalterlichen
Stadtkern aufwartet, der von einer mächtigen Stadtmauer und
vielen Wehrtürmen eingefasst wird. Mehrere Kirchen, das Rathaus
und schöne Gildehäuser scharen sich um den Domberg, auf
dem nicht nur der Dom sondern auch die monumentale Aleksander-Nevski-Kathedrale
und ein Schloss zu bewundern sind.
Kulturell interessierte Besucher sollten unbedingt Tartu in ihren
Reiseplan aufnehmen; hält die Stadt doch über 20 Museen,
mehrere Schauspielhäuser und die klassizistischen Lehrgebäude
der Universität ebenso bereit wie die gewaltige Ruine der Dom-Kirche
und ein altes Observatorium.
Im Norden Estlands befindet sich mit Rakvere eine seiner ältesten
Städte, die gern als Ausgangspunkt für Touren durch den
benachbarten Lahemaa-Nationalpark dient und die als Sehenswürdigkeiten
eine mächtige Burganlage und die gewaltige Tarvas Statue bereit
hält.
Schließlich soll mit Otepää noch das im Süden
Estlands gelegene Wintersportzentrum erwähnt werden, das von
60 Seen umgeben ist, zu denen im Sommer mit dem Heiligensee einer
der schönsten Badeseen des Landes gehört.
Entlang der Küste, östlich von Tallinn erstreckt sich
die ursprüngliche Region des Lahemaa-Nationalparks, in dem
weit ins Meer reichend Halbinseln, zahlreiche Buchten und sehenswerte
Gutsschlösser auf gut ausgebauten Wanderwegen und Lehrpfaden
ebenso zu erkunden sind wie das Virn-Hochmoor.
Eine der unwegsamsten Sumpflandschaften Nordeuropas prägt den
Soomaa-Nationalpark, in dem beim Wandern auf Bretterpfaden durch
einige der Großmoore mit etwas Glück Elche, Bären
oder Wölfe beobachtet werden können.
Schließlich besitzt Estland - gemeinsam mit dem zweiten Anlieger
Russland - noch den Peipsi-See, einen See der acht mal so groß
ist wie der Bodensee, der im Winter von einer dicken Eisschicht
bedeckt wird und im Sommer mit bis zu +20°C Wassertemperatur
an seinen schönen Sandstränden zum Baden einlädt.
Weitere schöne Badestrände befinden sich an der Ostseeküste
bei Pärnu und Narva Joesuu.
Bei der Empfehlung Estlands als touristisches Ziel dürfen
die zahlreichen Inseln keinesfalls unterschlagen werden. Als größte
und bevölkerungsreichste Insel besitzt Saaremaa mit dem Kur-
und Badeort Kuressaare und dessen Bischofsburg einen guten Ruf.
Auf dem gut ausgebauten Wegenetz der Insel können rund 1000
Kilometer Küste mit Buchten und Steilküsten oder auch
die romantische Natur im Inneren der Insel erkundet werden. Ein
besonderes Kleinod stellt die benachbarte Insel Muhu mit dem von
Moos und Wacholder bewachsenen Küstenstreifen, den zahlreichen
Findlingen und manch herrlichen Blick aufs Meer dar.
Abschließend sei noch Vormsi erwähnt, deren ursprüngliche
Natur wunderbar mit der mittelalterlichen Inselkirche und prächtigen
Leuchttürmen harmoniert.
Feriewohnungen und Ferienhäuser in Estland:
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