Das Königreich Schweden liegt auf der östlichen
Hälfte der skandinavischen Halbinsel. Es grenzt im Westen an
die Nordsee und auf einer Länge von über 1.600 Kilometer
an Norwegen. Im Osten wird das Land von Finnland
und der Ostsee begrenzt. In letzterer befinden sich mit Gotland
und Öland zwei zu Schweden gehörende größere
Inseln. Obwohl die Fläche Schwedens fast ein Drittel größer
ist als die Deutschlands, besitzt es nur etwa 9,5 Millionen Einwohner,
die vor allem in Süd- und Mittelschweden beheimatet sind.
Während Schweden in den Reiseprospekten als Land der Nadelwälder,
klarer Seen und fast menschenleerer Tundren präsentiert wird,
erwartet den aus Mitteleuropa einreisenden Touristen in Südschweden
ein gänzlich anderes Bild.
Südschweden
Eine flache, wellige Hügellandschaft mit viel fruchtbarem Ackerland,
kaum Wald und nur wenige Seen - so lässt sich das landschaftliche
Erscheinungsbild Südschwedens charakterisieren. Der südlichste
Zipfel dieses Landesteils wird von der historischen Provinz Skane
gebildet, an deren Westküste die Städte Malmö und
Helsingborg liegen.
Als drittgrößte Stadt des Königreichs besitzt
Malmö einen malerischen Kern mit schönen Fachwerkhäusern
und zeigt im Schloss Malmöhus die Ausstellungen seines Stadtmuseums.
In der näheren Umgebung Helsinborgs befinden sich einige der
rund 150 Schlösser und prächtigen Landsitze dieser Provinz.
So das Schloss Sofiero mit seinen sehenswerten Gärten und die
Schlösser Kulla Gunnarstorp und Vrams Gunnarstorp. In der Stadt
Lund ist der schönste romanische Dom ganz Skandinaviens
zu finden.
Lange Sandstrände, tiefblaue Buchten und warme Sommermonate
erwarten den Touristen an der Ostseeküste der kleinen Provinz
Blekinge, während das angrenzende Smaland schließlich
die Wälder und Seen zu bieten hat, die von Schweden erwartet
werden. Von Kalmar aus, dessen Schloss aus dem 16. Jahrhundert einen
imposanten Anblick bietet, ist über eine sechs Kilometer lange
Brücke die als Sonneninsel bezeichnete Insel Öland mit
blumenüberwachsenen Veranden in den kleinen Dörfern und
mehreren alten Windmühlen zu erreichen. Nordöstlich davon
liegt Gotland mit seiner als "Stadt der Rosen und Ruinen"
bezeichneten Inselhauptstadt Visby sowie langen feinsandigen Stränden
und bizarren Kalksteinklippen.
Stockholm und Mittelschweden
Schwedens Hauptstadt Stockholm, oft auch als "Venedig
des Nordens" bezeichnet, besitzt eine von markanten Glockentürmen
geprägte Silhouette, Prachthäuser aus dem 17. und 18.
Jahrhundert, eine um den Großmarkt Stortorget angeordnete
und durch viele kleine Brücken verbundene Altstadt, das Königliche
Schloss und den in seiner Nachbarschaft befindlichen Dom mit einer
kostbaren Innenausstattung. Mit dem Norrmalm besitzt die Stadt ein
recht modern gestaltetes Einkaufs- und Geschäftsviertel.
Eine gewisse Berühmtheit hat die Stockholmer U-Bahn erlangt,
deren mit Malereien und Skulpturen geschmückte Stationen an
eine Kunstgalerie erinnern. Auf der Museumsinsel Djurgarden
können unter anderem historische Gebäude aus den Provinzen
Schwedens und das legendäre Kriegsschiff Wasa besichtigt
werden.
Von der Hauptstadt bis zum an der Westküste gelegenen Göteborg
erstreckt sich der Landesteil Mittelschwedens. In ihm verbindet
sich die Kulturlandschaft Südschwedens mit der Wildnis des
Nordens. Landschaftlich ist die Region von mehreren großen
Seen gekennzeichnet, von denen der Mälarsee mit tausenden kleiner
Inseln durchsetzt ist. Ihn kann man bei einer Dampferfahrt von Stockholm
aus erkunden.
Der Norden
Schwedens großflächiger Norden ist von Gebirgen, Wäldern
und schneereichen Wintern gekennzeichnet. Durch das als Heimat der
Samen und Lappen geltende Nordschweden führen zahlreiche touristische
Straßen und Fernwanderwege. Beispielsweise führt der
125 Kilometer lange Goldweg an der längsten Gondelbahn der
Welt in Örträsk vorüber, berührt die Wildnisstraße
südlich von Gäddere die Häsinggas Wasserfälle,
die in den längsten wasserführenden Canyon Europas stürzen
und deuten Namen wie der der Elchstraße und der Blumenstraße
auf die beim Befahren dieser Routen zu gewinnenden gravierendsten
Eindrücke hin
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