Palermo, Hauptstadt und Metropole der größten
Mittelmeerinsel Sizilien,
liegt mit ihren annähernd 650.000 Einwohnern in einer von Bergen
umschlossenen Ebene an deren Nordküste. Während sich das
Landesinnere Siziliens zerklüftet, steinig und besonders trocken
als eine der ärmsten Regionen Europas darstellt, trägt
die Ebene, die Palermo umgibt den Namen "Goldene Muschel"
und stellt sich als wahrer Obstgarten dar.
Die in einer malerischen Bucht liegende Stadt wird dominiert vom
etwa 600 Meter hohen Kalkberg Monte Pellegrino, auf dem sich
ein mit fossilen Versteinerungen förmlich übersätes
Naturschutzgebiet befindet.
Palermo selbst ist Traumstadt und Alptraumstadt zugleich, die den
Widerspruch zwischen ihrer glänzenden Vergangenheit und den
Erfordernissen der Gegenwart nur schwer bewältigen kann.
Sichtbares Zeichen hiervon sind beispielsweise die kostbar ausgestatteten
Kirchen, die in manchem Elendsviertel zu finden sind.
Durch das aus der Geschichte Siziliens hervorgehende Zusammentreffen
byzantinischer, arabischer und normannischer Kunst sind in Palermo
viele großartige Bauwerke zu bewundern.
Eines ihrer bedeutendsten ist sicher die im Jahr 1184 erbaute Kathedrale
Palermos, die erst im 18. Jahrhundert ihre barocke Kuppel erhielt
und die die Grabstätten von Heinrich VI. und Friedrich II.
beherbergt.
Mehrere Kirchen, zu denen auch die Martorana mit ihren berühmten
Goldmosaiken gehört, fallen besonders durch ihre rot gefärbten
Kuppeln auf. Sie wurden im 11. und 12. Jahrhundert im arabisch-normannischen
Stil errichtet.
Die Chiesa della Magione dagegen, deren Ursprung auf das
7. Jahrhundert zurückgeht, zeigt sich im typisch römischen
Baustil.
Neben den zahlreichen Kirchen Palermos fallen dem Besucher sicher
die architektonisch sehr beeindruckenden Paläste auf. Beispiele
hierfür sind das Bauwerk des Normannenpalastes, dem früheren
Sitz der Könige Siziliens, der mit der Capella Palatina mit
ihrer bemalten Stalaktitendecke ein besonderes Kleinod besitzt sowie
der Palazzo Chiramonte, ein Adelspalast aus dem 14. Jahrhundert.
Letzterer verfügt über ein für diese Epoche typisches
festungsartiges Erdgeschoss ohne Fenster und über Säulenarkaden
mit Fenstern im Obergeschoss.
Der im gotischen Stil erbaute Palast Abatellis beherbergt
heute die Regionale Kunstgalerie. Vielfältige Exponate sizilianischer
Volkskunst zeigt dagegen das Völkerkundemuseum Museo Etnocrafico.
Palermo verfügt mit dem Teatro Massimo weiterhin über
Italiens größtes Opernhaus mit seinem kunstvoll gestalteten
Theaterraum für 3.200 Besucher.
Die sehenswerten Plätze der Stadt sind kaum zu zählen.
Meist sind sie von prächtigen Gebäuden umgeben und mit
einfallsreich gestalteten Brunnen geschmückt. Genannt werden
sollen hier nur der Quattro Canti als zentraler Platz der Altstadt,
die Piazza Ruggero Settimo und die Piazza Marina, die von insgesamt
15 Palästen umgeben wird.
Wer Palermo besucht, sollte dies auch mit einem seiner großen
Märkte tun, von denen der La Vucciria oder der recht
lebendige Nachtmarkt Il Borgo zu empfehlen wären.
Als Ausflugsziele in der Umgebung Palermos kommen neben dem Monte
Pellegrino und dem ehemaligen Fischerort Mondello der Dom von
Monreale in Betracht, der mit seinen großflächigen
byzantinischen Gold-Mosaiken zu den schönsten in ganz Italien
gehört.
Daneben sollte auch die Mondello Bay, die sich hinter dem Monte
Pellegrino befindet, nicht unbesucht bleiben. Ein herrlicher Sandstrand
und klares Wasser laden bei vorherrschendem Sonnenschein zu einem
unvergesslichen Badevergnügen ein.
Mit dem Tragflügelboot und einer Fähre sind Ausflüge
zu den etwa 40 Kilometer vor Palermo im Meer liegenden Liparischen
Inseln möglich, von denen Lipari mit seiner Festung und
dem Amphithater, Stromboli mit dem gleichnamigen aktiven Vulkan
und die grünste der Inseln, Salina die wohl begehrtesten Ziele
darstellen.
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