Die Landschaft der sich etwa 350 Kilometer an der östlichen
Adriaküste entlang ziehenden, zu Kroatien
gehörenden Region Dalmatien ist von schroffen, bis zu
1800 Meter hohen Gebirgszügen, vielen Buchten und nahezu unzähligen
Inseln und Inselchen geprägt.
Den Nordzipfel Dalmatiens bildet die Insel Rab in der Kvarner-Bucht.
Im Süden grenzt Dalmatien mit der Bucht von Kotor an Montenegro.
An das Hinterland von Dalmatien schließt sich im Osten Bosnien-Herzegowina
an. Dalmatien ist mit einer Fläche von ungefähr 12.000 qkm
etwas kleiner als Schleswig-Holstein
und hat mit knapp 900.000 Einwohnern, die in ihrer überwiegenden
Mehrheit direkt an der relativ tief gelegenen Küste oder auf
einer der vielen Inseln leben, weniger Bürger als das Saarland.
Die meisten Einwohner Dalmatiens, dessen Name auf das antike, hier
einst siedelnde illyrische Volk der Dalmaten hinweist, sind Kroaten.
Im Land leben außerdem kleinere Gruppen von Albanern, Italienern,
Mazedoniern und Bosniern.
Die bis zum Kroatienkrieg (1991-1995) bedeutende serbische Minderheit
in der norddalmatinischen Region von Knin wurde durch Krieg, Vertreibung
und Flucht erheblich dezimiert.
Die Dalmaten haben im 2. vorchristlichen Jahrhundert ein eigenes
Königreich gegründet, das kurze Zeit später unter
römische Vorherrschaft geriet. Die später oströmische
Provinz Dalmatien zerfiel in der Spätantike, unter anderem
wegen des Vordringens slawischer Stämme, in zahlreiche selbstständige
und halbautonome Stadtstaaten und Fürstentümer. Im 16.
Jahrhundert war fast ganz Dalmatien osmanisch, ein Jahrhundert später
venezianisch und ab 1797 habsburgisch. 1918 wurde Dalmatien Teil
des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien).
Im Zweiten Weltkrieg gehörte Dalmatien zum kroatischen Ustascha-Staat
und war danach Teilgebiet der Volksrepublik Jugoslawien. Seit dem
von blutigen Auseinandersetzungen begleiteten Zerfall Jugoslawiens
in den 90er Jahren ist Dalmatien eine in vier Gespanschaften gegliederte
Region der Republik Kroatien.
Dalmatien war bereits zu jugoslawischen Zeiten ein, nicht zuletzt
bei deutschen Feriengästen, beliebtes Reiseziel. Es
knüpft heute nach Phasen des Wiederaufbaus und der Reorganisation
der durch den Krieg zerstörten touristischen Infrastruktur
erfolgreich an diese Tradition an. Der Landstrich zwischen Dinarischen
Bergen und Adria hat seinen Besuchern ungeheuer viel zu bieten.
Seine geschichtsträchtigen Städte wie Split, Dubrownik
oder Zadar mit ihren alten Zentren, die Küsten mit sanften
Kiesstränden und spektakulären Riffen, das urwüchsige
Hinterland mit seinen Bergen, Moorflächen, Wäldern und
Macchia sowie die vielgestaltige Inselwelt Dalmatiens laden gleichermaßen
zum Relaxen, Abenteuerurlaub, Segel- und Tauchsport oder Kulturschnuppern
ein. Auch das typisch mittelmeerländische Klima mit langen
heißen Sommern und milden Wintern macht Dalmatien zu einem
lohnenden Ganzjahresziel.
Zu den wichtigsten architektonischen Sehenswürdigkeiten Dalmatiens
zählen der altrömische Diokletian-Palast in Split,
die Altstädte von Dubrovnik, Zadar und Trogir sowie die zum
UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kathedrale von Sibenik.
Ein unbedingtes Muss für Naturfreunde ist ein Besuch im Nationalpark
Krka mit seinen Sumpfgebieten im Norden Dalmatiens. Ebenso lohnenswert
ist eine Raftingtour durch den Cetina-Canyon oder ein Segeltörn
durch das einzigartige Kornaten-Archipel mit seinen 140 Inselchen.
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