Wohl kaum eine zweite Stadt kann wie Vendig - die "Königin
der Adria" - darauf verweisen, auf etwa 120 Inseln erbaut worden
zu sein, die durch annähernd 400 Brücken miteinander verbunden
sind. An der hier flachen Küste des Mittelmeers leben etwa
zwei Drittel der insgesamt 270.000 Einwohner Venedigs auf dem Festland,
und der Rest in seinem über die Friedensbrücke erreichbaren
historischen Zentrum und den zahlreichen Inseln der Lagune und dem
schmalen Landstreifen des Lido von Venedig.
Als einzige Stadt in Italien,
deren Ursprung nicht auf das Römische Reich zurück geht,
erlebte Venedig im 13. bis 15. Jahrhundert seine Blütezeit
und war bis zum Jahr 1797 eine fast 1000jährige unabhängige
Republik, die rund 70 Jahre danach Teil des geeinten Italiens wurde.
Heute ist Venedig auch die Hauptstadt der Region Venetien.
Auf der Suche nach Antworten auf die Frage nach den Sehenswürdigkeiten
der Stadt, fällt es äußerst schwer, aus der Vielzahl
der orientalischen und barocken Kuppeln, der gotischen Paläste,
der Plätze, Kanäle und vielgestaltigen Brücken eine
Auswahl zu treffen, die das typische Bild Venedigs wiedergibt, das
vor allem von den zahlreichen Kulturen des Mittelalters geprägt
wird.
Bei einer Fahrt mit dem Motorboot vom Bahnhof durch den Canal
Grande bis hin zum Markusplatz können zahlreiche Paläste
mit prächtigen Barockfassaden bewundert werden, die heute verschiedene
Museen und Galerien beherbergen. Mit der 1588 aus Marmorbögen
errichteten Rialtobrücke wird das wohl bekannteste Wahrzeichen
Venedigs unterquert, bis sich vom Kai aus eine der klassischen Ansichten
auf die Kirche San Giorgio Maggiore auf der gleichnamigen Insel
ergibt. Der riesige Markusplatz wird umsäumt von den
Prokurazien, dem Uhrturm und dem schlanken Kampanile, von dem aus
sich eine einmalige Aussicht bietet, von der im byzantinischen Stil
erbauten Markuskirche, die in ihrem Inneren 500 kunstvoll gearbeitete
Säulen, 4000 Quadratmeter Mosaike und einen mit Gold- und Silberplatten
verkleideten Altar verbirgt. Schließlich rundet der neben
dem Dom stehende Dogenpalast mit dem Foscari-Portikus und der Treppe
der Riesen, den die Seufzerbrücke mit dem Gefängnis verbindet,
diese wohl einmalige Kulisse ab.
Viele Tage würde der Besucher Venedigs benötigen, um
all die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Lagunenstadt
kennen zu lernen. Eine bei vielen beliebte Art Venedig zu erkunden
ist es daher, sich einfach durch die unzähligen Gassen mit
ihren kleinen Geschäften und bunten Auslagen, über die
Plätze, die winzigen Brücken und Kais treiben zu lassen
und dabei die reizvollen Winkel dieser faszinierenden Stadt zu entdecken.
Dabei lassen sich die Besichtigung weiterer Bauwerke, wie das der
Franziskanerkirche Santa Maria Gloriosa dei Frari mit den Grabmal
Tizians oder der Besuch eines Museums, wie das in der Scuola di
San Rocco mit über 50 Gemälden Tintorettos, bestimmt einfügen.
Schließlich gehört eine Fahrt in einer der schwarzen
Gondeln ebenso ins Besuchsprogramm wie eine Tour mit dem Wasser-Bus
zur Insel der Glasbläser, Murano oder nach Burano und von dort
auf die kleine Insel Torcello mit ihrer Basilica und dem Campanile,
die als die Wiege Venedigs bezeichnet wird
Wer über Zeit und Lust verfügt, dem kann ein Abstecher
in das nur etwa 30 Kilometer westlich von Venedig liegende Padua
empfohlen werden. Hier lohnt ein Besuch der dem heiligen Antonius
geweihten Basilica del Santo ebenso wie der von Giottos berühmten
Fresken in der Scrovegni-Kapelle oder auch des alten Botanischen
Gartens, der bereits 1545 angelegt wurde.
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